Die Verbandskläranlage
Die erste Verbandskläranlage (Abb. 1) wurde in den Jahren 1968 bis 1969 vom neu gegründeten Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen, einem Zweckverband der Städte Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen, gebaut und hatte eine Ausbaugröße von 92.000 Einwohnergleichwerten.
Sie besaß neben der eigentlichen Biologie noch eine Scheibentropfkörper-Anlage (Abb. 2). Diese war zu diesem Zeitpunkt eine der Größten in Europa.
Abb.1: Luftbild der ersten Verbandskläranlage |
Abb. 2: Tauchkörper-Anlage |
Von Beginn an wurde der anfallende Klärschlamm mittels anaerober Schlammbehandlung, d.h. Faulung, zur Gasgewinnung genutzt. Das anfallende Gas wurde dann, in den energetisch teuren Tagstunden (damalige Stromverträge), mit Hilfe der betriebseigenen Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Eigenstromversorgung genutzt. Der ausgefaulte Schlamm wurde anschließend auf Trockenbeete für die landwirtschaftliche Nutzung vorbereitet.
In den Jahren 1983-1987 wurde die Kläranlage im vollen Betrieb (Abb. 3 und 4) auf die heutige Ausbaugröße von 148.000 EW erweitert. Verfahrentechnisch wurde im Rahmen dieser Erweiterung vor allem das Volumen der Biologie und der Nachklärbecken deutlich vergrößert und die Rechenanlage erneuert. Zudem wurde die Schlammbehandlung um einen Faulbehälter erweitert und die BHKWs auf den damaligen Stand der Technik ergänzt.
Auch die Betriebsgebäude wurden deutlich erweitert, so dass zusätzlicher Platz für die neue Schlammbehandlung, das Labor und die Werkstatt geschaffen wurde. Die Schlammaufbereitung erfolgt seitdem mittels einer Kammerfilterpresse der Firma Rittershaus & Blecher, die im Jahre 2010 komplett überholt wurde.
Abb.3: Luftbild während des Umbaus 1983-87 |
Abb. 4: Bauschild |
Auch in den folgenden Jahren war der GVV immer daran interessiert, den hohen technischen Standard zu erhalten. So wurden zum Beispiel 1994 die BHKWs von Katalysator- auf Magermixbetrieb umgestellt. 1998 wurde zudem ein modernes BHKW der Firma Jenbacher gekauft. Die Meß-, Steuer- und Regeltechnik wurde 2004 erneuert. Im Jahr 2010 wurde eine moderne 2-Punkt-Phosphatfällung in Betrieb genommen (Abb. 5). Eine große Betonsanierung im Bereich Einlaufgerinne, Sandfang und Vorklärung erfolgte im Jahr 2012. Im Rahmen der energetischen Optimierung wurde im Jahr 2013 ein neuer Turboverdichter der Fa. Siemens Turbomachinery eingebaut. 2014 wurde ein Rechen (Spaltbreite 3 mm) erneuert. Im Jahr 2015 war die Inbetriebnahme des neuen BHKWs mit einer elektr. Leistung von 240 kW.
Abb. 5: Luftbild der Verbandskläranlage aus dem Jahr 2011
Auch im Verbandsgebiet wurden immer wieder große Investitionen getätigt, um die Regen- und Abwasserbehandlung zu optimieren. So wurde zum Beispiel 1983 ein Verbindungssammler zwischen Bad Dürrheim und Donaueschingen gebaut und 1992, für 4 Mio. DM, neue Regenüberlaufbecken beim Hauptpumpwerk.
Abb. 6: Luftbild der Verbandskläranlage aus dem Jahr 2017
Das heutige Einzugsgebiet umfasst die Stadtgebiete Donaueschingen, Bräunlingen und Hüfingen (Abb. 6). Zudem werden die Abwässer der Stadt Bad Dürrheim und der Gemeinde Brigachtal auf der Verbandskläranlage gereinigt.
Abb. 7: Einzugsgebiet der Verbandskläranlage
Donaueschingen